Seit nunmehr über 150 Jahren wird der Krusendorfer Krug von ein und derselben Familie bewirtschaftet.
Dabei liegen die Anfänge des Gasthofes im Dunkeln. Das Krusendorfer Kirchenbuch weist einen Johann Hinrich Christian Grimm als „zweiten Kröger“ aus. Seit 1795 ist es nachweisbar, dass es im Dorf einen Krug gab. 1865 pachtete Ururgroßvater Heinrich Mißfeldt von Grimms Sohn Claus Detlev den Gasthof, den er wenige Jahre später übernahm. Von da an blieb der Hof in der Familie und wurde jeweils an den ältesten Sohn vererbt.
Das Gasthaus, wie es heute in Krusendorf steht, ist noch relativ jung. An seiner Stelle stand damals etwas nach hinten versetzt ein altes Niedersachsenhaus, in dem auch die Tiere mit untergebracht waren. Am 4. Februar 1909 wurde das Gebäude ein Raub der Flammen. Die auf dem Heuboden umgekippte Petroleumlampe eines unvorsichtigen Stallburschen löste den Brand aus, der das Haus bis auf die Grundmauern vernichtet. Die Gutsherrschaft von Noer ließ noch im gleichen Jahr den Krug an der heutigen Stelle wieder aufbauen. Dort, wo das alte Haus gestanden hatte, entstand ein Biergarten, in dem bis zum Zweiten Weltkrieg die Gäste unter freiem Himmel den Gerstensaft genossen. Und bei Festlichkeiten wurden zum Tanz einfache Bretter in der Diele des Bauernhofes ausgelegt. Der Festsaal wurde erst 1938 gebaut.
Urgroßvater Mißfeldt führte im Krug bis in die zwanziger Jahre hinein auch einen Kaufmannsladen. In den 50er Jahren wurde der Krug auch zum Kino. Wöchentlich flimmerten hier Filme über die Leinwand und fanden außerdem Tanzvergnügen statt.
Haben sich die Zeiten inzwischen auch geändert, ist der Gasthof doch seit über 150 Jahren mit dem Namen Mißfeldt verbunden.